Hurra es sind Ferien. Unsere Enkelin hat frei und ausnahmweise auch mal ihre Eltern. Das muß ausgenutzt werden.
Am 1. August geht es los. Mit 5 Pers. und vollgepacktem Wohnmobil in Richtung polnische Grenze. Da wir nur 14 Tage Zeit haben ist diesmal "nicht der Weg das Ziel"
Von Eckernförde geht es quer durch Norddeutschland. Este Station ist der SP in Neubrandenburg am Ufer des Tollensesee. Neben dem SP gibt es ein Torpedomuseum.
2.8.
Nach ruhiger Nacht geht es am frühen Morgen weiter. Bei Szczecin (Stettin) geht es über die Grenze. Die erste Etappe wird eine Reise in die familiäre Vergangenheit. Es geht nach Goscino (Groß Jestin in Hinterpommern) Hier lebten bis 1945 die Urgroßeltern meiner Enkelin. Es ist ein kleines polnisches Bauerndorf.
Erstaunt sind wir was wir hier vorfinden. Als erstes eine Gedenktafel vor der Kirche die an die ehemals deutsche Bevölkerung erinnert. Als zweites einen deutschen Friedhof. Nach Aussage des Bürgermeisters wurde dieser erst von der russischen Armee zerstört. Die Dorfbevölkerung hat dann die Reste zusammengesucht und einen großen Grabstein für alle Toten erstellt.
Auf dem neu angelegten P hinter dem Gemeindehaus dürfen wir übernachten.
3.8. - 5.8.
So die Ahnenforschung ist beendet. Nun geht es nach Mielno an die Ostseeküste zum Badevergnügen. Hier in Polen ist der August der Hauptferienmonat. Das hat aber einen Vorteil. Überall an der Küste gibt es sogenannte Sommer Campingplätze hinter den Dünen oder direkt am Strand. Es sind einfach Wiesen , darauf ein Waschhaus und wenn man Glück hat gibt es Strom. Man zahlt so um die 10€. Auch am Ortsende von Mielno finden wir so einen Platz. Hier dürfen wir auch unser kleines Zelt neben das Womo stellen für die "Jugend". Der Ort selbst ist ein typischer Badeort mit langer, sehr langer Einkaufsmeile und Restaurants in jeder Preisklasse. Das heißt hier in Polen ist für uns alles sehr preiswert. Drei Tage verbringen wir mit baden, faulenzen vorm Womo, shoppen und super gut essen.
6.8.
Bei einem Anruf gestern zu Hause mußten wir erfahren das es dort regnet und kalt ist. Wir hatten bis jetzt mit dem Wetter Glück. Täglich Sonne und sommerliche 25°.
Heute ist unser Tagesziel die große Wanderdüne bei Rabka (Leba). Auf dem Weg dahin machen wir noch einen Stadtbummel ist Koszalin ( Köslin). Die Stadt hat im Krieg sehr gelitten, aber ein paar historische Gebäude gibt es noch, z. Bp. die alte Feuerwache, die alte Post und ein paar Wohnhäuser. Ansonsten wurde die Stadt im Stil moderner russischer Städt wiederaufgebaut.
Am frühen Nachmittag kommen wir dann an der großen Wanderdüne von Leba an. Das gesamte Gelände um die Düne ist Naturschutzgebiet. Man stellt sein Auto ca. 4 km vorher auf einen bewachten P und kann dann zu Fuß, per Fahrrad oder mit der kleinen Bimmelbahn zum Fuß der Düne fahren. Auf dem P darf man für die 4€ Geb. sogar übernachten. Wir kennen so eine große Wanderdüne ja schon aus Frankreich (Dune de Pilat) aber unsere jungen Leute haben so etwas noch nicht gesehen. Diese riesigen Sandberge sind ja doch beeindruckend und Spaß machen sie auch noch. Übrigens wer auf dem P übernachtet sollte sich auf besondere Abendbrotgäste einrichten. Kaum ist der letzte PKW weg kommen Wildscheine mit ihren Jungen, die sogar aus der Hand fressen.
7.8. - 9.8.
Bei der Weiterfahrt begegnen wir schon wieder deutscher Geschichte. Godenhafen hier entschied sich das Schicksal hunderter von Menschen bei der Abfahrt der Gutsloff. Eine Ausstellung in der großen Abfertigungshalle erinnert daran.
Dann die Westerplatte vor Danzig, hier viel der erste Schuss.
Für die Besichtigung Gdansk (Danzig) hat man nun die Wahl. Man kann hier kurz vor der Westerplatte auf einem bewachten P (4,--€) direkt am Strand übernachten und mit einer wunderschönen Kogge über die Modlau in die Stadt fahren, oder mit der Straßenbahn. Der Vorteil des Platzes es ist Abends schön ruhig und nach einem anstrengenden Tag in der Stadt kann man noch in der Ostsee baden.
Wer das nicht möchte kann aber auch in der Stadt kurz vor der Modlaubrücke in die Altstadt auf einem eingezäunten und bewachten P stehen. (Geb. ca. 10,--€)
Besonders für Leute geeingnet die gerne am späten Abend noch einen Bummel machen. Ansonsten Danzig zu beschreiben ist müßig man muß es erlebt und gesehen haben. Traumhaft schön! Was hier beim Wiederaufbau geleistet wurde ist einmalig.
9.8. - 11.8.
Gegen Mittag sind wir heute in Danzig gestartet. Das nächste Abenteuer wartet auf uns. Eine Schifffahrt auf dem Oberländischen Kanal. Wir fahren nach Elblag (Elbing). Dort gehen wir auf den CP ( pro Tag 10 € alles inkl. auch Wlan) direkt am Kanalufer und nur 3 min. von der Anlegestelle der Schiffe entfernt. Die Buchung für die Fahrt erledigt der Campingplatzbetreiber. Ohne Reservierung sind im Sommer kaum Plätze zu bekommen.
Am nächsten Tag heißt es früh aufstehen. Schon um 8 Uhr startet das Schiff. Wir haben die Tour nur bis zum Ende der 5 Schrägen bei Liebemühl gebucht, zurück geht es dann mit dem Bus. Ist alles im Preis enthalten. (ca. 13,-- pro Pers.)Es ist ein weltweit einmaliges Erlebnis. Die Schiffe werden auf Loren gefahren und dann die Schrägen hinaufgezogen. Alles funktioniert nur mit Wasserkraft. Beeindruckend. besonders wenn man weiß das die gesamte Anlage bereits im Jahr 1871 fertiggestellt wurde. Man sollte sich diese Fahrt wirklich nicht entgehen lassen.
12.8.
Oje wir müssen schon die Tage zählen, aber da unsere Enkelin in der Schule gerade ein Referat über das Attentat auf Hitler schreiben muß, steht nun auch die Wolfsschanze noch auf unserem Programm. Auch hier gibt es einen offiziellen SP, direkt auf dem Gelände. Die Übernachtungsgebührt zahlt man mit dem Eintritt gleich an der Einfahrt.
Über den Zweck dieser Anlage haben wir wohl alle in der Schule genug gehört. Wen es interessiert der sollte es sich Ansehen, wer nichts damit Anfangen kann sollte an einer der benachbarten schönen Seen fahren und die waldreiche Landschaft genießen. Die Polen jedenfalls machen ein großes touristisches Geschäft damit.
13.-14.8.
Ganz früh sind wir heute gestartet. Es geht auf die Rücktour. Leider. Aber Swieta Lipka (Heiligenlind) diese wunderschöne Klosteranlage wollen wir noch sehen. Auch hier gibt es einen SP, sogar sehr schön im Tal gelegen. Die herrliche barocke Kirche mit ihrer riesigen Orgel ist nicht nur sehenswert sonder auch hörenswert.
Einmal in der Stunde findet hier ein kleines Orgelkonzert statt. Das schönste dabei ist neben der Musik der Anblick der Orgel. Alle Engel die Instrumente spielen bewegen sich. So etwas schönes habe wir noch nie gesehen.
Nun geht es auf dem schnellsten Weg nach Hause. Über Bydgoszcz (Bromberg). Walcz (Deutsch Krone) nach Stettin. Hier auf einem P mitten in der Stadt mache wir die letzte Übernachtung. Eins wissen wir jetzt schon, wir kommen wieder und dann mit viel mehr Zeit.