Spreewald u. Berlin 2015

 7.4.2015

Es ist endlich soweit. Wir rollen wieder. Seit heute morgen sind wir bei super Frühlingswetter, nur ein paar kleine Wolken, unterwegs in den Spreewald. Begleitet werden wir diesmal von unserer Enkelin Jana. Wir freuen uns Alle wie "Bolle". Gemütlich über Landstraßen vorbei an Lübeck kommen wir bis Grabow. Die kleine Stadt mit schönem Altstadtkern bietet einen SP für ca. 20 Mobile in der Canalstraße am Hafen. (GPS  N 53°16´41"/E11°33´38"  Geb. 5,--€, Strom 2,--€, VE u. Duschen gegen Geb.)


8.4.2014

Heute morgen ist der Himmel grau in grau. Nach gemütlichem Frühstück machen wir uns auf die zweite Hälfte des Weges in den Spreewald. Über die alte Transitstrecke die B5 fahren wir über Perleberg, Zossen und viele kleine Dörfer nach Lübbenau. Am meisten erstaunt mich als Berlinerin, die viele Stunden der Kindheit im Auto meiner Eltern auf dieser Strecke verbracht hat auf dem Weg in den Nordseeurlaub, wie toll glatt die Bahn ist. Wo sind die Betonplatten, die vielen Bahnübergänge und das Kopfsteinplaster geblieben. Da kommt ja gar keine Nostalgiestimmung auf. grins. Am frühen Abend treffen wir in Lübbenau ein. Zuerst sehen wir uns den SP am Bahnhof an. Nee das ist nichts für uns, eingeklemmt zwischen Hauptstraße und Bahnlinie und dafür auch noch 8,--€ Geb. plus VE u. Strom. Wir fahren weiter auf den SP u. Mini Camping "Dammstraße", direkt vor der Altstadt. (GPS  N 51°51´44"/E13°58´15" Geb. 15,50€ einschl. VE u. WC, Strom 0,50€/1KW, Duschen gegen Geb.) Hier stehen wir schon ruhig im Grünen.


9.4.2015

Heute weckt uns die Sonne, ein herrliches Wetter für eine Kahnfahrt durch den Spreewald. Wir laufen die paar Schritte zum Hafen, suchen uns einen schönen Kahn aus und los geht es durch die erwachende Natur nach Lehde. Als wir mittags zurück in Lübbenau sind essen wir leckere Langos (ungarische Fladen mit Sahne u. Käse) und Kesselgulasch. Anschließend machen wir Frauen einen Bummel durch den Ort. Am Nachmittag geht es noch einmal mit dem Fahrrad nach Lehde, wir wollen in Ruhe das Freilichtmuseum besichtigen. Es gefällt uns sehr. Besonderheit ist das überall Tätigkeiten, wie im Heu ausruhen und dabei Spreewaldsagen hören, Wäsche waschen wie Oma, melken (künstliche Kuh), Wasserschöpfen und Stelzenlaufen von den Besuchern ausgeführt werden können. Für Kinder ein besonderes Vergnügen.

11.4.

Man bin ich kaputt.Neun Stunden waren wir Frauen kreuz und quer durch Berlin unterwegs. Seit gestern Abend stehen wir auf dem SP Köpenicker Hof. (GPS  N 52°27´35"/E 13°35´08" 14,--€ pro Tag einschl. VE, Strom 0.50€/1KW, Duschen 1,--€, Wlan 1,--€) Das Wetter ist traumhaft, Sonne satt 20°. Wir ziehen am frühen Morgen los. Der S-Bahnhof Köpenick ist nur 3 min. zu Fuß entfernt. Hier lösen wir eine Tageskarte für 6,90€. Diese erlaubt uns einen ganzen Tag mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln durch Berlin zu fahren. In 20 Minuten ist man am Alexanderplatz. Wer möchte kann ab hier eine Stadtrundfahrt zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten buchen.  Da ich ja hier in dieser Stadt aufgewachsen bin (sowohl im West als auch im Ostteil) brauchen wir keine Touristenrundfahrt, wir benutzen weiterhin die öffentlichen Verkehrsmittel. Witzig ist das die Buslinie 100 die gleiche Strecke fährt wie die Rundfahrt, allerdings ohne große Erklärungen. Vorteil man muß nicht neu zahlen und kann überall aussteigen und sich alles so lange man will ansehen. (SP hat Stadtpläne und Erklärungsmaterial liegen)

Natürlich will Jana zuerst einmal alle bekannten Sehenswürdigkeiten sehen, besonders die Drehorte von "Berlin Tag u. Nacht". In der Nähe der Oberbaumbrücke essen wir einen leckeren Döner, den haben wir uns verdient. Anschließend zeige ich ihr noch wo ihre Großmutter, nämlich ich, die Kinder u. Jugendjahre verbracht hat. Beim erzählen fällt mir auf wie sehr die Geschichte der Stadt mein Leben beeinflußt hat. Noch ein Tipp. Mit der S-Bahn kann man auf dem großen Ring einmal um Berlin fahren. Eine Strecke geht auch von Nord nach Süd und eine zweite von West nach Ost. Wer also nichtlange laufen kann oder will kann so eine komplette Stadt kennenlernen. Besonders schön ist es Berlin vom Wasser aus kennenzulernen. Die Spree und ihre Kanäle ziehen sich kreuz und quer durch die Stadt. Im Vorstadtbereich gibt es dann noch die Havel und ihre Seen.

12.4.

Für mich war diese Tour ja eine kleine Reise in meine Kindheit. Ich bin in Erkner b. Berlin geboren. Gewohnt habe ich dann in meinen Kinder u. Jugendjahren mit meinen Eltern in West Berlin am Gesundbrunnen (Wedding). Bis ich in die Schule kam war ich immer den ganzen Sommer bei meiner Oma in Erkner, danach nur noch in den Ferien. Dies endete am 13.August 1961 durch den Mauerbau. Das Haus meiner schönsten Kinderjahre wurde nach dem Tod meiner Oma verkauft, Gott sei Dank an Freunde. So hatte ich auf der Weiterfahrt in Richtung Ostsee die Möglichkeit auch dies meiner Enkelin noch zu zeigen. Ich bin den jetzigen Besitzern sehr dankbar das das Haus so toll aussieht.

Unsere letzte Nacht dieser Tour verbringen wir schon wieder an der See und zwar in Wismar auf dem SP am Schiffbauerdamm. (Geb. 10,--€ 24Std einschl. VE, Strom 1,--€, Duschen u. WC gegen Geb.)

Wir machen noch einen kleine Stadtrundgang den wir im "Pier 10" am alten Hafen beenden. Dieses alte Lokal haben wir gleich nach der Maueröffnung schon einmal besucht. Damals waren die Wände noch mit Zeitungsausschnitten aus ca. 50 Jahren deutscher Geschichte tapeziert. Dies ist leider verschwunden, aber es ist immer noch sehr gemütlich in den kleinen niedrigen Räumen des Altstadthauses. Morgen geht es wieder nach Hause.